Themenheft "Kritisches Denken und Argumentieren für fundierte Entscheidungen in der Gesundheitsversorgung"

In der Medizin ist die Forschung zu medizinischen Fehlern, Fragen der Patientensicherheit und zu evidenzbasierter Entscheidungsfindung etabliert und bedeutsam. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens, der Einsatz von künstlicher Intelligenz in allen Bereichen der Versorgung, die zunehmende Ökonomisierung von Gesundheitsleistungen und die Forderung nach Partizipation von Patient:innen und Bürger:innen in der Gesundheitsforschung (Patient and Public Involvement) sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit stellen neue und komplexe Herausforderungen dar. Für all diese Bereiche spielen die gezielte und kritische Auswahl von Informationsquellen, die Analyse der Informationen und die damit verbundenen Abwägungen und Schlussfolgerungen zur Lösung von medizinischen Problemen insbesondere bei Ärztinnen und Ärzten eine wichtige Rolle. Dies hat das Interesse an einem besseren Verständnis der Entwicklung, Förderung und Prüfung des sog. kritischen Denkens und Argumentierens sowohl im vorklinischen als auch im klinischen Kontext (insbesondere im Hinblick auf die Mechanismen patientenbezogener Entscheidungsfindung) geweckt. Dabei verstehen wir kritisches Denken und gut begründetes Entscheiden als unverzichtbaren Teil wissenschaftlicher Kompetenz.

Mehrdimensionale Aktionspläne sind zur Lösung der komplexen Probleme in der Gesundheitsversorgung erforderlich, die u.a. biomedizinische, ethische, umweltbezogene und wirtschaftliche Perspektiven berücksichtigen. Daher sind neben fachspezifischen Kompetenzen zusätzliche Fähigkeiten des integrativen und transdisziplinären Denkens für die Gesundheitsversorgung und -bildung unerlässlich. Der kritische Umgang mit Medien und Informationen spielt dabei eine wesentliche Rolle und müsste allen Studierenden der Medizin und der Gesundheitsberufe vermittelt werden und Eingang in die tägliche Praxis finden.

Für das Themenheft sind Beiträge willkommen, die das kritische Denken und Argumentieren in diversen medizinischen Entscheidungskontexten erforschen. Beiträge können sich mit der Vermittlung, Förderung oder Prüfung des kritischen Denkens und Argumentierens zur Entscheidungsfindung widmen. Die Nutzung von Informationstechnologien und deren Möglichkeiten und Grenzen bei der Unterstützung der Entscheidungsfindungen sind dabei von besonderem Interesse.

Weitere Infos siehe das Ausschreibungs-pdf.

Einreichungsfrist für die Manuskripte zum Themenheft ist der 31.08.2025. Bitte die Autorenrichtlinien unter https://www.egms.de/static/de/journals/zma/authors.htm beachten.